Historisches


Die ersten Anfänge der Blasmusik liegen lange zurück. Acht musikbegeisterte junge Männer schlossen sich im Jahre 1904 zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Es waren dies Rudolf Bücheler, Florian Häußler, Johann Häußler, Wendelin Herzog, die beiden Brüder Josef und Otto Knittel, Fridolin Mägerle und Richard Schmid. Die Einübung und Leitung der kleinen Kapelle übernahm der damalige Lehrer Johann Viesel. Gar bald waren diese Musikanten in der Lage, bei Hochzeiten zum Tanze aufzuspielen und auch bei anderen Anlässen im Dorfe mitzuwirken.

Der erste Weltkrieg erzwang eine lange Pause, denn alle Mitglieder der Kapelle wurden eingezogen. Sie kehrten glücklicherweise alle wieder zurück und griffen wieder nach den Instrumenten. Auch der Nachwuchs regte sich und Raimund Häußler, Theodor Knittel und Johann Wohlhüter traten der Kapelle bei. Theodor übernahm auch gleichzeitig die Leitung der Kapelle, da Lehrer Viesel inzwischen versetzt war. Die schwierige Zeit Ende der zwanziger und anfangs der dreißiger Jahre war der Weiterentwicklung nicht günstig. Es kehrte unter den Musikern eine merkliche Ruhe ein. Doch 1934 regten sich neue Kräfte, unterstützt durch den damaligen Lehrer Friedrich Volm.

Nach dessen Versetzung übernahm Theodor Knittel die Leitung der Kapelle, bis Lehrer Sebastian Heck diese Stelle einnahm. Es traten der Kapelle bei: 1934 Franz Boos, Anton Keller, Rudolf Liehner, Johann Lohrer, Otto Mutscheller, Paul Mutscheller und Josef Wohlhüter; im Jahre 1938 Karl Kleß, Johann Mutscheller und Josef Stocker. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges verstummte die Kapelle, da 11 Musiker zum Kriegsdienst einberufen wurden. Drei von ihnen, Josef Wohlhüter, Anton Keller und Karl Kleß, sollten die Heimat nicht wiedersehen, während acht aus Krieg und Gefangenschaft, die meisten erst 1948 wieder zurückkehrten. Als Schwerverwundeter war Otto Mutscheller bereits im Frühjahr 1943 entlassen worden. Emil Rist kam kurz nach Kriegsende und Rudolf Liehner anfangs 1946 in die Heimat zurück. Diese drei Musiker wagten bereits im Frühjahr 1946 unter großen Schwierigkeiten einen Neubeginn. Einige Instrumente waren verloren gegangen, und die Not und die alltäglichen Sorgen jener Zeit waren für das Vorhaben eine schwere Belastung. Doch nach und nach gelang es wieder Nachwuchskräfte zu finden.

In der Folgezeit traten der Kapelle bei: 1946 Konrad Wohlhüter, Willi Schlegel, Johann Häußler und Anton Schmid; 1950 Karl Vogler und Siegfried Schmid; 1953 Hans Stroppel; 1954 Otto Hafner, Johann Liehner, Erwin Schlegel, Hans Reuter, Johann Schmid und Hermann Bücheler; 1955 Karl Mutscheller, Helmut Liehner und Lorenz Schlegel; 1958 Fritz Hafner und Alfons Müller; 1959 Konrad Fritschi, Horst Rothe und Edwin Schlegel; 1960 Ernst Molitor; 1962 Anton Rudolf und Josef Denzel; 1963 Karl Hack. Im Jahre 1948 schloß sich die Kapelle dem "Bund Süddeutscher Volksmusiker e.V." an. Die Leitung der Kapelle hatte im Jahre 1953 Otto Mutscheller übernommen. Nach dem Besuch verschiedener Dirigenten-Lehrgänge ist es ihm durch fleißige Probenarbeit gelungen, die Kapelle auf eine beachtliche Höhe zu führen. Für seine unermüdliche und erfolgreiche Arbeit wurde ihm im Jahre 1963 die Dirigentenehrennadel in Silber verliehen. Gleichzeitig erhielten er und Paul Mutscheller für 25-jährige aktive Mitgliedschaft in der Kapelle die Bundesehrennadel und die Bezirksehrennadel in Silber.

Dem Beispiel anderer Kapellen folgend, hat sich die Kapelle im Jahre 1955 uniformiert. Dies war durch einen namhaften Zuschuß der Gemeinde und beachtliche Spenden der Bürgerschaft möglich. Eine wichtige kulturelle Aufgabe erfüllt die Kapelle ständig innerhalb der Gemeinde. Stets ist sie bereit, bei kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen mitzuwirken. Durch allwöchentliche Proben und die Ausbildung von Jungmusikern sucht sie ihre Leistungskraft zu steigern. Möge eine lange Zeit des Friedens diesem edlen Streben und Bemühen günstig sein.

(Quelle: Festschrift zum 30jährigen Jubiläum 1964)